
Sind Pandemien Lernchancen? Der Ausbruch von COVID-19 war eine enorme Störung unserer Gesundheitssysteme, Volkswirtschaften und Lebensweisen. Es hat wichtige Fragen zur Notwendigkeit aufgeworfen, unsere zugrunde liegenden Prinzipien und Strukturen zu verändern, um auf zukünftige Herausforderungen reagieren zu können. Wie könnte diese Veränderung stattfinden, und bieten Pandemien Chancen für diese Transformation? In diesem Forschungspapier untersuchen die Autoren, wie sich zwei frühere Pandemien auf Forschungsorganisationen ausgewirkt haben, die Bill & Melinda Foundation in Bezug auf H1N1 und das Canadian Institute of Health Research (CIHR) in Bezug auf SARS. Sie konzentrieren sich auf das Lernen zweiter Ordnung, ein Lernprozess, der Änderungen der zugrunde liegenden Überzeugungen und Annahmen fördert. Basierend auf ihren Recherchen fanden die Autoren Beweise dafür, dass diese vergangenen Pandemien tatsächlich Möglichkeiten zum Lernen und zur Entwicklung neuer Praktiken in diesen Organisationen waren; jedoch noch kein Lernen zweiter Ordnung, auch wenn diese Organisationen enormen Wert auf Prozesse des internen Lernens und der Reflexivität legen. Dies wirft eine wichtige Frage auf, wie im Falle großer Störungen wie dieser Pandemien ein dauerhaftes Lernen zweiter Ordnung gefördert werden kann. Auf der Forschungsseite zeigt es die Grenzen der Durchführung von Lernforschung zweiter Ordnung, die nur auf Sekundärquellen basiert.