Zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen bietet die Bürgerbeteiligung eine relativ neue Perspektive für die Entwicklung praktikabler, akzeptierter, skalierbarer und gemeinsamer Lösungen und Umsetzungen, die von und innerhalb der Gesellschaft unterstützt und genutzt werden. Ohne Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger werden komplexe Systemänderungen oder Verhaltensänderungen gesamtgesellschaftlich nur schwer zu realisieren sein. Wir sehen daher auf nationaler und lokaler Regierungsebene eine Erwartung hin zu einer stärkeren Beteiligung der Zivilgesellschaft an den Angelegenheiten und Entscheidungen der politischen Entscheidungsgremien.
Auch Bürgerbeteiligung gilt als vielversprechender Ansatz zur Umsetzung transformativer Innovationspolitiken. Trotz der allgemeinen Unterstützung für die Idee der Bürgerbeteiligung gibt es jedoch relativ wenig Wissen über wirksame, inklusive und verantwortungsvolle Wege der Bürgerbeteiligung an Forschung und Innovation. Beispielsweise betonen alle fünf Vorschläge für die Missionen in Horizont Europa ihre Ambitionen, Bürger einzubeziehen, aber keiner von ihnen geht näher auf die Kompetenzen ein, die Bürger, Wissenschaftler, Unternehmer oder andere Teilnehmer für eine fruchtbare Zusammenarbeit benötigen.
In dieser Sitzung möchten wir eine Bestandsaufnahme der Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung in verschiedenen Bereichen machen: öffentliche Verwaltung, lebende Labore und wissenschaftliche Forschung. Die Annahme ist, dass das Wissen aus diesen Bereichen dazu beitragen kann, eine verfeinerte Perspektive auf Bürgerbeteiligung mit Innovation und Forschung für gesellschaftliche Herausforderungen oder Aufgaben zu entwickeln.
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